Psychosomatische Medizin ist eine fächerübergreifende ärztliche Denk- und Arbeitsweise.

Psychosomatische und Psychosoziale Medizin haben zum Ziel, biologische, psychologische und soziale Aspekte im Verstehen von kranken Menschen sowohl bei der Diagnosestellung als auch bei der Behandlung gleichwertig einander bedingend zu integrieren.

Ihre Umsetzung kommt in einer Arzt-Patient-Beziehung zum Ausdruck, in welcher ein partnerschaftliches Beziehungsmodell möglich ist.

Dieser Zugang kommt im Besonderen dort zum Einsatz, wo psychosoziale Faktoren bei Krankheitsentstehung, im Krankheitsverlauf und bei Krankheitsbewältigung erkennbar sind, wo körperliche Erkrankungen deutliche Auswirkungen auf die psychosoziale Situation des Patienten haben und wo mit komplexen Behandlungsverläufen zu rechnen ist.

Mit dem klinischen Fachgebiet Psychosomatik wird eine Spezialdisziplin benannt, die sich wissenschaftlich und in ihrem Versorgungsauftrag mit jenen Krankheitsbildern befasst, bei denen es für eine erfolgreiche Behandlung Voraussetzung ist, ihre Genese und Aufrechterhaltung der Symptomatik unter bio-psycho-sozialen, kulturellen und ökologischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen zu begreifen.
Die subjektiv, individuell erlebte Lebenswelt des betroffenen Menschen, seine körperlich-leiblichen Beschwerden und seine soziale Einbindung werden als beeinflussbare Prozesse komplexer dynamischer Systeme erkannt.
Psychosomatik berücksichtigt die subjektive und objektive Seite von Gesundsein und Kranksein sowie das Beziehungserleben und Beziehungsgestalten des Menschen über seine gesamte Lebensspanne hin und ist damit relevant für die Förderung der Selbstheilung.
Psychosomatik ist sowohl fachspezifisch als auch fächerübergreifend angelegt. Auf der Basis psychosomatischer Haltung werden Differentialdiagnosen und Therapiepläne erstellt. Psychosomatik umfasst die Gesundheitsförderung, die Prävention, die kurative und rehabilitative Medizin.